Warum manche Beziehungen zum scheitern verurteilt sind

Das Wissen über die 3 Bindungstypen hat mir rückblickend die Augen geöffnet zu meinem eigenen Single-Verhalten aber natürlich auch für das Verhalten von Freunden und Klienten. Daher möchte ich dir die Theorie dahinter vorstellen, die auf den Forschungen des Psychiaters und Neurowissenschaftlers Amir Levine basiert.

Muster und Verhaltensweisen prägen unsere Beziehungen

Jede Beziehung ist einzigartig, aber es gibt bestimmte Muster und Verhaltensweisen, die in den meisten Beziehungen auftreten. Die Art und Weise, wie Menschen in Beziehungen und bereits als Single interagieren, kann in drei grundlegende Typen unterteilt werden: Vermeidende (ca. 25 %), Ängstliche (ca. 25 %) und Sichere (ca. 50 %).

Jeder von uns hat von jedem Typ etwas in sich, ein Typ ist in der Regel aber mehr ausgeprägt als die anderen.

Die Bindungstypen prägen sich durch Erfahrungen in unserer Kindheit, aber auch durch die Erfahrungen in vergangenen Beziehungen und Datingphasen.

Das Nähe-Distanz-Thema des vermeidenden Bindungstypen

“Ich bin noch nicht bereit für eine feste Beziehung”

“Wenn er der Richtige wäre, wäre das nie passiert”

Menschen mit einem vermeidenden Bindungstyp haben ein großes Bedürfnis nach Freiheit, wollen unabhängig sein und haben oft Schwierigkeiten, emotionale Intimität zu zeigen. Sie bevorzugen es, ihre Gefühle für sich zu behalten und ihre Unabhängigkeit zu bewahren. In Beziehungen können sie oft distanziert und uninteressiert erscheinen, was zu einer mangelnden Verbundenheit mit ihrem Partner führen kann. Sie neigen auch dazu, Konflikten aus dem Weg zu gehen und Probleme nicht anzusprechen, um ihre Beziehung aufrechtzuerhalten. Anderseits beurteilen sie ihre Partner aber auch oft als zu abhängig. Oft suchen sich vermeidende Bindungstypen eine Beziehung zu Vergebenen oder eine Fernbeziehungen.

Viel Aufmerksamkeit für den ängstlichen Bindungstypen

“Ich werde nie mehr jemanden finden”

Er ist so ein toller Mann, warum sollte er mit mir zusammen sein wollen?”

Ängstliche oder auch unsichere Bindungstypen werden stark von ihren Emotionen geleitet, ihr Bindungssytem reagiert daher sehr schnell und lässt sich nur durch Nähe wieder "beruhigen".

Sie haben daher ein großes Bedürfnis nach Nähe und sind oft sehr emotional und abhängig von ihren Partnern. Sie suchen ständige Bestätigung und Zuwendung von ihrem Partner und können besitzergreifend und eifersüchtig sein. Sie neigen dazu, sich zu sehr auf ihre Beziehung zu konzentrieren und ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen (niedriger Selbstwert), was zu einer unausgewogenen Beziehung führen kann. Sie können auch emotional instabil sein und in Zeiten der Unsicherheit oder Trennung stark leiden. Der ängstliche Bindungstyp beendet sehr selten selbst die Beziehung.

Sichere Bindungstypen

Menschen mit einem sicheren Bindungstyp haben eine ausgeglichene und gesunde Beziehung zu ihren Partnern und somit ein ausbalanciertes Nähe-Distanz-Verhältnis. Sie sind in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und gleichzeitig die Bedürfnisse ihres Partners zu respektieren. Sie sind emotional stabil und können Konflikte auf eine gesunde und produktive Art und Weise lösen. In Beziehungen sind sie häufig offen und transparent, was zu einer starken Verbindung und Vertrauen zwischen den Partnern führt.

Du kannst dich ändern

Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch in verschiedenen Bindungstypen unterschiedliche Merkmale aufweisen kann und dass eine Person in der Lage ist, ihr Verhalten in einer Beziehung zu ändern und sich zu entwickeln, das heißt du kannst dich zum Beispiel vom ängstlichen zum sicheren Typen entwickeln.

Die Identifizierung des eigenen Bindungstyps kann dazu beitragen, negative Verhaltensmuster zu erkennen und zu überwinden, um eine gesunde und ausgeglichene Beziehung aufzubauen. Vor allem als Single ist das Wissen über seinen eigenen Beziehungstyp sehr wertvoll.

Egal, welcher Bindungstyp du bist, die Schlüsselkomponenten einer erfolgreichen Beziehung sind offene Kommunikation, gegenseitiger Respekt, auf die eigenen Bedürfnisse achten und die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen.

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